Qualitätsrichtlinien
Qualitätsanforderungen für gehärtetes Glas von Lumon Oy
1. Allgemeines
Die Qualität der von Lumon hergestellten Gläser entspricht der von Standard-Bauglas, für das strenge Qualitätsnormen gelten. Unsere derzeitige Qualitätssicherung basiert auf DIN EN 572-2. Die Anweisungen berücksichtigen außerdem DIN EN 572-8 für geschliffenes Glas (Liefermaße und Festmaße). Das von Lumon hergestellte Einscheibensicherheitsglas basiert auf DIN EN 12150-1.
2. Qualitätsprüfung
Diese Anweisungen gelten für alle von Lumon Oy gelieferten Verbundglasscheiben und gehärteten Glasscheiben. Falls nicht anders angegeben, erfolgt die Qualitätsprüfung aus einem Abstand von zwei Metern bei normalem Tageslicht gegen einen gleichmäßigen Hintergrund und in einem senkrechten Betrachtungswinkel. Normales Tageslicht heißt, dass kein direkte Sonnenlicht auf das Glas fällt. Das Glas wird in trockenem Zustand geprüft. Auf beschlagenem Glas können aufgrund der Oberflächenspannung unregelmäßige Muster vorkommen.
3. Qualitätsbewertung
3.1 Optische Verzerrung
Aus nächster Nähe betrachtet, weist gehärtetes Glas typischerweise leichte optische Verzerrungen auf. Besonders an den Scheibenrändern sind solche Verzerrungen zulässig.
3.2 Punktdefekte
Punktdefekte mit einem Durchmesser von weniger als 0,5 mm gehören zu den charakteristischen Eigenschaften von Glas. Zwei Defekte mit einem Durchmesser von 0,5–1,0 mm sind zulässig, sofern der Abstand zwischen ihnen nicht weniger als 500 mm beträgt. Punktdefekte mit einem Durchmesser von mehr als 1,0 mm sind unzulässig.
3.3 Kratzer
Durchsichtige Kratzer von bis zu 150 mm sind zulässig, sofern der Abstand zwischen ihnen nicht weniger als 500 mm beträgt. Tiefe Kratzer, die unter den oben angegebenen Bedingungen aus einer Distanz von 2 m wahrgenommen werden, dürfen nicht breiter als 0,5 mm und/oder nicht länger als 5 mm sein. Pro Glasscheibe ist nur ein tiefer Kratzer zulässig. Kratzer, die kleiner sind als oben angegeben, können eine charakteristische Eigenschaft von Glas sein und sind deshalb zulässig.
3.4 Kantenbearbeitung
Rechteckige Gläser haben flach geschliffene Kanten, andere Formgläser haben gesäumte Glaskanten. Deutlich erkennbare Risse von mehr als 50 mm Länge an den Kanten sind nicht zulässig.
3.5 Durchbiegung des Glases
Gehärtetes Glas ist stets leicht gebogen. Die Norm EN 12150-1 gestattet eine Gesamtdurchbiegung, die ±3 mm/m nicht überschreitet. Stellenweise Durchbiegung von ±0,3 mm kann über eine Distanz von 300 mm auftreten. Die stellenweise Durchbiegung wird mit einem geraden Metalllineal von 300 mm Länge gemessen, das auf die Oberfläche der Glasscheibe gehalten wird. Ebenso wird auch die Gesamtdurchbiegung der Scheibe bestimmt, indem das Lineal auf der gesamten Oberfläche der Glasscheibe angelegt wird.
Für Balkonverglasungen, die im Werk vermessen werden, hat Lumon Oy noch strengere Toleranzen festgelegt. Die Gesamtdurchbiegung des von Lumon Oy gelieferten ESG-Glases muss weniger als ±2 mm/m betragen.
3.6 Sonstige Oberflächendefekte
Durch Alkalisilikat auf der Glasoberfläche hervorgerufene Glastrübe ist nicht zulässig. Derartiges Glas hat seinen Glanz verloren und ist weniger durchsichtig. Bei gehärtetem Glas kann Anisotropie auftreten. Dies ist bei Glas ein normales Phänomen und deshalb zulässig. Anisotropie entsteht durch Spannungen im Glas und macht sich unter bestimmten Bedingungen in Form von „Leopardenflecken“ bemerkbar. Verunreinigungen und Streifen sind normal, sollten aber bei einem sachgemäß gereinigten Glas aus einer Entfernung von 2 m nicht zu sehen sein. Wenn sich die Verunreinigung nicht beseitigen lässt, muss beim Hersteller nach einem geeigneten Reinigungsmittel angefragt werden. Auf beschlagenen Scheiben können Muster hervortreten, die auf unterschiedliche Oberflächenspannungen zurückzuführen sind.
3.7 Abmessungstoleranzen
Die Abmessungstoleranzen für Glasscheiben sind gemäß der Norm EN 572-8 wie folgt festgelegt:
Kantenlänge | Scheibendicke 3 - 6 mm | Scheibendicke 8 - 12 mm |
≤ 1,5 m | ±1,0 mm | ±1,5 mm |
1,5 ≤ 3,0 m | ±1,5 mm | ±2,0 mm |
Lumon Oy hat für die in seinen Verglasungssystemen verwendeten Glasscheiben folgende Toleranzen festgelegt: Scheibendicke 6 mm: ±1,0 mm und Scheibendicke 8–10 mm: ±1,5 mm. Für die einzelnen Glasscheiben gelten folgende querdimensionale Toleranzen: Scheibendicke 6 mm: ±2,0 mm und Scheibendicke 8–10 mm: ±3,0 mm.
Qualitätsbestimmungen für Verbundglas von Lumon Oy
1. Allgemeines
Diese Bestimmungen gelten für fertige Verbundglasscheiben und Defekte auf ihrer durchsichtigen Fläche.
2. Begriffsbestimmungen
Punktdefekte sind trübe Flecken, Bläschen und Fremdkörper; linienförmige Fehler sind Kratzer im Glas und der Beschichtungsfolie. Sonstige Defekte sind Falten, Furchen und Verziehungen der Beschichtungsfolie.
3. Defekte auf der durchsichtigen Fläche
Bei Verbundglas werden Punktdefekte in einer Größenordnung von < 0,5 mm nicht berücksichtigt. Defekte in einer Größenordnung von > 3,0 mm sind nicht zulässig. Fehler in einer Größenordnung von < 1,0 mm dürfen unter der Voraussetzung auftreten, dass ihr Abstand zueinander > 400 mm ist. Pro Quadratmeter ist ein Punktdefekt der Größenordnung 1,0–3,0 mm erlaubt. Linienförmige Fehler (z. B. Kratzer) mit einer Länge von > 30 mm sind nicht zulässig. Linienförmige Fehler mit einer Länge von < 30 mm sind zulässig, sofern der Abstand zwischen ihnen mindestens 200 mm beträgt. Fremdkörper, wie z. B. Haare, sind bei Verbundglas nicht zulässig.
4. Defekte im Randbereich
Bei zu rahmendem Verbundglas beginnt der Randbereich 15 mm von der Scheibenkante. Im Randbereich und um Aussparungen herum sind Punktdefekte mit einer Größe von 5 mm zulässig. Nicht zum Rahmen vorgesehene Verbundglasscheiben müssen an den Rändern gemäß der Norm EN ISO 12543-5 bearbeitet (geschliffene Kante mit blanken Stellen), poliert oder facettiert sein. Bläschen, Fehler und Verziehungen der Beschichtungsfolie sind zulässig, sofern sie nicht wahrnehmbar sind, wenn die Scheibe bei Tageslicht (jedoch nicht bei direkter Sonneneinstrahlung) in senkrechter Stellung vor einem hell-matten Hintergrund aus einem Abstand von zwei Metern geprüft wird.
5. Gesamtdurchbiegung bei Verbundglas
Die maximal zulässige Gesamtdurchbiegung beträgt bei Verbundglas ±4 mm/m.
Qualitätsbestimmungen für Bauplatten
Die Qualitätsbestimmungen für Bauplatten basieren auf der Norm EN 438-6. Die Platten werden aus einer Entfernung von 1,5 m geprüft. Eine einzelne Fehlerstelle darf nicht grösser als 2 mm²/m² sein. Die zulässige Gesamtfläche an Fehlerstellen beträgt 20 mm/m², und der zulässige Randbruch 3 mm.
Qualitätsanforderungen an die für Lumon Produkte verwendeten Aluminiumprofile
1. Oberflächenqualität
Aus 5 m Abstand überprüft, dürfen die Profile keine störenden Oberflächenfehler aufweisen. Auf Oberflächen, die nach abgeschlossener Montage sichtbar sind, dürfen aus 60 cm Entfernung keine störenden Fehler erkennbar sein. Laut den Bestimmungen von GSB International muss die Farbbeschichtung 60–120 μm dick sein.
Die normale Prüfungsentfernung für fertige Produkte beträgt:
- 1 m innen
- 5 m außen
2. Maß- und Formtoleranzen bei Aluminiumprofilen
Geradheits- und Formtoleranzen bei Sonderprofilen sind den Profil-Produktkarten zu entnehmen. Bei Standardprofilen (z. B. L-Winkel, Rechteck-Rohrprofile) ist eine Abbiegung von 1,5 mm/m akzeptabel. Punktuell darf die Abbiegung maximal 0,6 mm/300 mm betragen. Für die Konvexität und Konkavität gibt es Grenzwerte, die anhand der Breite und Form der Profile zu bestimmen sind. Die Grenzwerte für offene Profile sind in der letzten Spalte der nachfolgenden Tabelle angegeben. Bei geschlossenen Profilen ist neben der Profilbreite die Dicke der Profilkrümmung (t) ein weiterer Faktor, der zu den Toleranzwerten beiträgt. Die Grenzwerte für geschlossene Profile sind in der mittleren Spalte der Tabelle angegeben. „W“ steht für die Breite der Profilkrümmung.
3. Toleranzen beim Zusägen und Bearbeiten, Maßtoleranzen für ein fertiges Produkt
Die Toleranz beim Zusägen und Bearbeiten von Aluminiumprofilen beträgt ±0,5 mm.
4. Bei fertigen Lumon Produkten beträgt die Toleranz für die ganze Einheit:
- Lumon Geländer ±5 mm
- Terrassentürscheibe ± 1 mm.